Wir fahren auf dem Highway durch eine karge Wüstenlandschaft. Dürre Büsche und kahle Berge umgeben uns. Sonst nix. Plötzlich taucht vor uns mitten in dieser tristen Wüste eine Skyline auf. Wie eine Fata Morgana sehen die Hochhäuser aus.
Doch bevor wir uns ins Getümmel von Las Vegas stürzen, machen wir noch einen Abstecher in das "Valley of Fire" und zum Hoover Dam.
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Im Nationalpark "Valley of Fire" fahren wir an bizarren, feuerroten Felsen vorbei |
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Der mächtige Hoover Dam staut den Colorado River |
Las Vegas
Endlich angekommen in der Sin City. Roland und ich sitzen im Auto und hören Radio. Es läuft Werbung für Schönheitsoperationen und Botoxspritzen um nur 9,99 Dollar. Tz, diese Amis.....Es dauert eine Weile, bis wir das Parkhaus für unser Hotel gefunden haben. Mit Sack und Pack suchen wir den Hoteleingang.
Das nennen wir mal ein Riesenhotel!
Wir sind in einem Gebäude. "Ist das schon das Hotel?" fragt mich Roland. Wir gehen an Restaurants, Starbucks und zig Shops vorbei. Wir sind beide geflasht. Es befindet sich eine kleine Stadt im Hotelkomplex unserer Unterkunft. Tja, unser Hotel heißt ja schließlich MGM Grand.
Angekommen bei der Rezeption, stehen wir vor ungefähr 15 (!) Check-in-Schaltern. wow. Das ganze wirkt eher wie riesiges Flughafenterminal. Mit unseren Rucksäcken fühlen wir uns etwas schäbig in dieser edlen Umgebunden. Viele Gäste sind perfekt gestylt, tragen Chanel-Köfferchen herum die wahrscheinlich soviel Geld kosten wie unsere gesamte Reise.
Der Rezeptionist beim Check-in scherzt noch mit uns und imitiert Arnold Schwarzeneggers Akzent, als er unsere Pässe in der Hand hält. Er erklärt uns kurz den Weg zu unserem Zimmer. Es hört sich kompliziert an. Mal schauen. Wie riesig das Hotel tatsächlich ist, werden wir dank Google noch erfahren.
Mit unseren Backpacks machen wir uns auf den Weg zu unserem Zimmer. Dazu gehts erstmal durchs Casino, das gleich neben der Lobby ist. An hunderten blinkenden Automaten und zig Roulette- und Pokertischen gehen wir vorbei. Minimum Bet: 200 Dollar. Hm, die lassen wir wohl links liegen.
Nachdem wir zwei Leute gefragt haben, stehen wir endlich im richtigen Aufzug, der uns zu unserem Zimmer bringt. "Gibts eigentlich einen Gebäudeplan für solche Komplexe?" fragen wir uns nachdem wir die Orientierung komplett verloren haben und die Schlüsselkarte endlich ins Schloss stecken.
MGM Grand. Chill big.
Was gehört zu Vegas natürlich neben den vielen Casinos auch dazu? Am Pool abhängen.Wir chillen gerade in der Pool-Area als ich mal unser Hotel google. Und siehe da. Wir sind eben im drittgrößten Hotel der Welt gelandet. Über 5.000 Zimmer.
Das pulsierende Herz der Stadt: der Strip
Die Dimensionen des Hotels erinnern eher an einen riesigen Flughafen. Es dauert über 20 Minuten bis wir draußen sind, am Strip. Das ist DIE Hotelpromenade der Stadt, wo sich ein Casino an das nächste reiht und sich alles abspielt.
Sightseeing in Vegas heißt die riesigen Hotelkomplexe ablaufen, die alle ein Motto haben: römisch, griechisch, italienisch, ägyptisch, französisch.
Der Strip in Vegas ist fast sieben Kilometer lang. Am ersten Abend gehen wir zwölf Kilometer, haben aber nur einen Teil des Strips gesehen. Ein Dosenbier erleichtert das viele Gehen 😉
Venedig, Paris, Rom, New York...alles ist in Vegas nachgebaut. Alles wirkt plastisch, von den Gebäuden bis zu den vielen operierten Gesichtern der Croupiers, die wir in den Hotels sehen.
Venedig, Paris, Rom, New York...alles ist in Vegas nachgebaut. Alles wirkt plastisch, von den Gebäuden bis zu den vielen operierten Gesichtern der Croupiers, die wir in den Hotels sehen.
Im Hotel "Venice" ist - welch Überraschung - Venedig nachgebaut. Wir haben bereits vorher gehört, dass dort immer Tag ist, weil die Decke wie ein Himmel bemalt ist und eine spezielle Beleuchtung vorherrscht. Uns überkommt ein seltsames Gefühl als wir dort nachts hineinspazieren. Draußen Nacht, drinnen plötzlich Tag. Auf den nachgebauten Kanälen schippern Gondoliere ihre Gondeln herum. Man kann sogar mitfahren. Wir gehen herum, fühlen uns etwas komisch. Unsere Augen sagen uns es ist Tag. Beide sind wir überrascht, wie echt alles wirkt. Nur die Akustik lässt noch erahnen, dass alles gefaked ist.
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Wer erkennt, welche Stadt hier nachgebaut ist? Die Feuerleitern verraten es vielleicht. |
CRAZY.
Anders können wir diese Stadt nicht beschreiben. Am Strip, dem Herz dieser ausgeflippten Stadt konzentriert sich die Verrücktheit von Las Vegas. Wir gehen den Strip entlang und sind von blinkenden Leuchtreklamen umgeben. "Ich fühle mich, als wäre ich in einem riesigen Spielautomaten drinnen", sagt Roland zu mir. Wie recht er hat.
Werbung für Stripperinnen fährt auf einem Billboard-Auto vorbei, dazwischen stehen leicht verwirrte Prediger, danach wird für eine Shooting Range geworben. Mit dem Slogan „Ultimate Outdoor Machine Gun Adventure“ und Battlefield Las Vegas wollen die Tour-Offices die Besucher zum Kalaschnikow schießen animieren. Ach, diese USA....
Cocktails aus Eiffeltürmchen trinken, Fett-Mobile und Nippel
Runde Amerikaner mit einem Becher in Form eines Eiffelturmes spazieren an uns vorbei. Gefüllt ist der sonderbare Becher mit einer blauen Flüssigkeit. Endlich dürfen die Amis auf der Straße Alkohol trinken, das müssen sie ausnutzen. Und sie freuen sich darüber wie kleine Kinder.
Daneben schleppen sich noch rundere Frauen und Männer mit 2-Liter-Softdrink Becher mit der Aufschrift "Fat Tuesday" an uns vorbei. In einem Shop zwängen sich Leute auf ihren "Fett-Mobilen" (die, die nicht mehr gehen können) an uns vorbei.
Ein köstlicher Moment: Roland begutachtet im Drogeriemarkt gerade ein Deo als eine "Fett-Mobil" Fahrerin ihm hupend zu verstehen gibt, er solle doch endlich Platz machen, damit sie in den Regalgängen mit ihrem Gefährt weiter vorankommt.
Daneben schleppen sich noch rundere Frauen und Männer mit 2-Liter-Softdrink Becher mit der Aufschrift "Fat Tuesday" an uns vorbei. In einem Shop zwängen sich Leute auf ihren "Fett-Mobilen" (die, die nicht mehr gehen können) an uns vorbei.
Ein köstlicher Moment: Roland begutachtet im Drogeriemarkt gerade ein Deo als eine "Fett-Mobil" Fahrerin ihm hupend zu verstehen gibt, er solle doch endlich Platz machen, damit sie in den Regalgängen mit ihrem Gefährt weiter vorankommt.
Diese beleibten Leute spazieren vorbei an schlanken Damen in sexy Polizistinnen-Kostüm. Diese sind Oben Ohne. Nur ihre Nippel sind mit schwarzem Isolierband abgeklebt. Mit verruchter Stimme werben sie um ein Foto: „hey handsome...let's make a picture“. Von wegen prüde Staaten, in Vegas ist alles möglich.
Jede Werbung, jeder Shop blinkt, leuchtet, blitzt und hascht um unsere Aufmerksamkeit. So muss sich ein LSD-Trip anfühlen. Ein Elvis Double torkelt betrunken den Gehsteig entlang. Ein 70-jähriger, armselig aussehender Latino verteilt in einem viel zu großen gelben T-Shirt Flyer für Escort Damen. Es wirkt, als wüsste er gar nicht, wofür er Werbung macht. Ein unvorstellbar seltsamer Anblick.
Disneyland für Erwachsene
So können wir Vegas wohl am besten beschreiben. Alles ist möglich. Spaß ohne Ende. Party hard. Don't Sleep.
Im Casino gibt es keine Tageszeiten, egal zu welcher Stunde immer blinken die Automaten gleich. Und immer sitzen ein paar Damen und Herren davor, und füttern die einarmigen Banditen mit grünen Scheinen. "Open 24 h" steht an jedem Shop & Restaurant, wahrscheinlich sind die Öffnungszeiten hier in Vegas zu allererst abgeschafft worden.
Vegas ist verrückt. Das Geblinke der Spielautomaten, der Reklame, der Hotels kann einen in den Wahnsinn treiben. Man muss sich betäuben mit Alkohol oder Drogen um diese Stadt auf Dauer auszuhalten, um sie zu begreifen. Sie ist gemacht für Spaß und Unterhaltung. Dinge die dort passieren, sollen dort bleiben.
Man muss diesen "Ballermann der USA" mit eigenen Augen gesehen haben. Wir haben es geliebt diese so verrückte Stadt und ihre Besucher aufzusaugen.
Natürlich haben wir auch etwas gezockt beim Roulette, gewonnen haben wir leider nix. Der Spaß war schnell vorbei. Nur einen gratis-Gin Tonic konnten wir abstauben. Getränke sind nämlich überall gratis, solange man spielt.
Natürlich haben wir auch etwas gezockt beim Roulette, gewonnen haben wir leider nix. Der Spaß war schnell vorbei. Nur einen gratis-Gin Tonic konnten wir abstauben. Getränke sind nämlich überall gratis, solange man spielt.
Wir haben Vegas geliebt für die Einzigartigkeit. Ich glaube es gibt auf der Welt keine Stadt, die vergleichbar verrückt ist. Da haben sich die Amerikaner was einfallen lassen. Das nächste Mal packen wir unsere Freunde von daheim ein, um mit ihnen Las Vegas unsicher zu machen. Da gibts viele Möglichkeiten. Und es wird sicher lustig werden.
So ein Foto will jeder Besucher mit nach Hause nehmen. Daher stellen sich die Leute in der brütend heißen Hitze in einer Schlange an, um das Foto zu bekommen. Und wir haben uns gedacht, das steht ganz einsam in der Wüste, wo fast kein Mensch ist 😂Geschickt stellen wir uns an den Rand, um ein Erinnerungsfoto ohne Anstellen zu bekommen. Wir stellen uns doch nicht bei 35 Grad stundenlang an.
Behind the Scenes
Einen letzten Stop machen wir noch beim berühmten Las Vegas-Sign, bevor wir die Stadt verlassen. Total unspektakulär steht es auf einem Grünstreifen zwischen zwei Straßen.So ein Foto will jeder Besucher mit nach Hause nehmen. Daher stellen sich die Leute in der brütend heißen Hitze in einer Schlange an, um das Foto zu bekommen. Und wir haben uns gedacht, das steht ganz einsam in der Wüste, wo fast kein Mensch ist 😂Geschickt stellen wir uns an den Rand, um ein Erinnerungsfoto ohne Anstellen zu bekommen. Wir stellen uns doch nicht bei 35 Grad stundenlang an.
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Behind the Scenes |
Death Valley
Richtung Death Valley, dem "Tal des Todes" verlassen wir Las Vegas. Mit dem Auto geht es ein paar Stunden einfach nur geradeaus, wie so oft in den USA. Unser Auto hat eine Automatikschaltung und Tempomat, also müssen wir gar nix machen bis auf ein bisschen Lenkrad halten. Einfach nur die Landschaft um uns genießen.![]() |
Zabriskie Point |
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Mesquite Sand Dunes |
Route 66
"Schnell, du musst was rockiges rein tun!", sagt Roland zu mir während er auf die Straße der USA einbiegt, die Route 66. Mir fällt spontan nix besseres ein als AC/DC. Der erste Refrain von "Highway to Hell" kommt und ich drehe lauter. Beide jubeln wir im Auto, Headbangen und freuen uns wie kleine Kinder, dass wir auf dieser legendären Straße mit unserem "schneidigen" Mietwagen (Nissan Sentra) entlang cruisen.
Und wir sind erstaunt, wie einsam die Straße ist. Wir haben sie so gut wie für uns alleine. Wir haben ja schon mit Bussen voller chinesischer Touris gerechnet, die mit ihren Selfie Sticks die Straße blockieren. Aber nix da. Gottverlassen und ewig lang ist die Route 66, sogar etwas heruntergekommen sieht sie aus.
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Oatman, eine ehemalige Goldgräberstadt an der Route 66 |
"Two Blueberry Milkshakes!"
Das erste Mal in einem richtig amerikanischen Diner sitzen. Als wir noch in Österreich waren, haben wir uns schon riesigst auf diese Diner gefreut. In Kingman ist es endlich so weit: Wir bestellen uns zwei Milkshakes, dazu ein Meatballsandwich. Mahlzeit Amerika!
Ein paar richtig abgefuckte Motels haben wir auch dabei. Wir sind uns sicher, dass im Nebenzimmer garantiert ein Drogendealer sitzt und auf Kundschaft wartet.
Unsere restlichen Bleiben sehen ganz normal aus. Zum Frühstück gibts immer Filterkaffee aus Styroporbechern und Pancakes auf Plastiktellern. Naja, das mit der Reduzierung von Einwegplastik hat sich in den USA wohl noch nicht so herumgesprochen.
Die ganzen Burger müssen wir natürlich wieder runtergehen, daher schnüren wir wieder einmal unsere Wanderschuhe und machen uns auf zum wohl bekanntesten Nationalpark in Kalifornien. Ihr werdet staunen, wie riesig die Bäume dort sind. Freuts euch auf Natur und Berge im nächsten Blogbeitrag. Bis dahin, stay cool!
Von Motels und gehypten Burgern
Was gehört zu einem Roadtrip in den USA natürlich dazu? In einem Motel schlafen wie man es aus zig Filmen und Serien kennt. Motel ist übrigens die Abkürzung für Motor-Hotel, das heißt dass man mit dem Auto quasi direkt vor dem Zimmer parken kann.Ein paar richtig abgefuckte Motels haben wir auch dabei. Wir sind uns sicher, dass im Nebenzimmer garantiert ein Drogendealer sitzt und auf Kundschaft wartet.
Unsere restlichen Bleiben sehen ganz normal aus. Zum Frühstück gibts immer Filterkaffee aus Styroporbechern und Pancakes auf Plastiktellern. Naja, das mit der Reduzierung von Einwegplastik hat sich in den USA wohl noch nicht so herumgesprochen.
"Eat beef. The West wasn't won on salad"
Roland und ich sitzen im Auto und warten an einer roten Ampel, als wir diesen Spruch auf der Heckscheibe eines Autos entdecken. Diese kleinen Details liebe ich. Sie bringen auf den Punkt, wie die Burger-Nation (zwischen den beiden Küsten) tickt. Harte Kerle, übertrieben große Autos, Waffen, mit Fahnen wedeln und viel Fleisch essen."In-N-Out Burger. Das ist DER Burgerladen in Kalifornien. Den MÜSST ihr probieren!"
hat uns ein Freund (danke Peter!) bereits in Österreich eingetrichtert. Gute Qualität, keine tiefgekühlten Burger-Patties, alles frisch, günstig und schmecken soll er auch. Anscheinend total die gehypte Burgerkette in Kalifornien. Seinen Rat befolgen wir und kaufen uns einen (Double)-Cheeseburger mit Pommes und Cola. Fazit: Burger schlägt McD um Längen, Pommes gibt's bessere.Die ganzen Burger müssen wir natürlich wieder runtergehen, daher schnüren wir wieder einmal unsere Wanderschuhe und machen uns auf zum wohl bekanntesten Nationalpark in Kalifornien. Ihr werdet staunen, wie riesig die Bäume dort sind. Freuts euch auf Natur und Berge im nächsten Blogbeitrag. Bis dahin, stay cool!
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