San Diego - Hinter geheimen Türen...

Dienstag, 25. Dezember 2018

San Diego, die südlichste Stadt der Westküste. Mexiko ist omnipräsent, ein Flugzeugträger im Hafen prägt das Stadtbild. Zig Craft Beer-Brauerein und geheime Bars ("Speakeasy") geben San Diego einen einzigartigen Touch. Wir heuern auf einem Flugzeugträger an und machen uns auf die Suche nach den "Speakeasies". Was sich lustiges hinter diesen geheimen Türen verbirgt, gibts in diesem Blogbeitrag zu lesen.

Top Gun-Kindheitserinnerungen in Miramar

Doch bevor es zu den geheimen "Speakeasy"-Bars geht, steht noch eine Dosis Flugzeuge am Plan.

Auf dem Weg nach San Diego machen wir einen Zwischenstopp bei der United States Navy Fighter School in Miramar, besser bekannt als Top Gun. Da werden bei Roland Kindheitserinnerungen wach. Heute ist hier eine Airshow. Die US-Streitkräfte führen die modernsten Errungenschaften der Technik vor. Alles was fliegen kann wird vorgeführt. Vom Weltkriegsbomber über Kunstflugstaffeln bis zum modernsten Tarnkappenjäger.

"Proud to be American"

Überall US-Flaggen. Patrioten in US-Outfits, alles ist rot-weiß gestreift und mit Sternchen. "Proud to be American" steht auf ihren Shirts. Alle jubeln sie wenn die Kampfjets mit gezündeten Nachbrennern drüber donnern. "That's what I call an American muscle" erklärt der vor uns stehende Papi seinen beiden Söhnen. Alle drei tragen sie ein Kapperl mit der US-Flagge auf dem Kopf. Alles sieht hier aus wie ich es aus dem Film "Top Gun" kennen.

Mit "I hope you enjoyed the show" und "thanks for visiting" verabschieden uns die Militärs, alle super höflich. Die wollen wohl Leute anwerben. Hier bekommen wir ein erstes Gefühl, wie wertgeschätzt das Militär in den USA wird. Ahja, und Tom Cruise alias Maverick haben wir nicht getroffen, aber man hat uns erzählt, dass auf der Air Base gerade Top Gun II gedreht wird 😄.









USS Midway

San Diego wir auch oft als Military Town bezeichnet. Das Stadtbild von San Diego wird von Kriegsschiffen, U-Booten und Flugzeugträgern im Hafen geprägt. Einer dieser Flugzeugträger hat seit Anfang der Neunziger ausgedient und wurde nun zu einem schwimmenden Museum umfunktioniert. Und Roland will natürlich unbedingt rein.


Auf der USS Midway bekommen wir einen super Einblick in das daily life der Matrosen. Ganz weit unter Deck wurden Tag für Tag tausende Uniformen gewaschen, gebügelt und genäht. Im Krankenhaus operiert und in der Kirche gebetet. In der Küche ist noch der letzte wöchentliche Speiseplan ausgehängt. Wir sehen die riesigen Containerladungen voller Lebensmittel, die täglich für die knapp 4.000 Mann starke Besatzung benötigt wurden und welche Logistik dahinter steckt.

Tag oder Nacht?

Tief im Inneren des Flugzeugträgers gibt es keine Tageszeiten. Unter Deck wird daher durch eine Ampel signalisiert, ob gerade Tag oder Nacht ist. Grünes Licht bedeutet Tag. Bei Rot ist es draußen Nacht. Und es hat einige Matrosen gegeben die aufgrund ihrer Jobs wochenlang nicht auf Deck gekommen sind und so nie Tageslicht gesehen haben. Zach!

In der Kommandozentrale können wir an den Knöpfen herumdrücken, ach das macht Spaß! Auf dem Flugdeck und Hangars stehen wieder allerhand Flieger und Hubschrauber aus den letzten sieben Jahrzehnten zum Bestaunen herum.


Briefing-Room

Veteranen stehen an Deck für Fragen bereit. Einer erzählt uns auf deutsch, dass er in Deutschland stationiert war. "Damals habe ich Sushi geliebt. In Deutschland gab es das nirgends, also bin ich zwei Stunden in die Schweiz gefahren zum Japaner. Die Deutschen haben mich dafür verrückt erklärt. Für mich als Amerikaner ist aber eine zwei Stunden Autofahrt nicht der Rede wert", erzählt er uns mit starkem amerikanischen Akzent.
Das Militär und vor allem die Veteranen werden in den USA sehr geschätzt. Wir beobachten, wie sich Besucher aufrichtig bei den Veteranen für ihre Dienste bedanken. Auf unserer weiteren Reise sehen wir, dass Angehörige des US-Militärs fast überall günstiger hineinkommen, sei es Kino, Vergnügungspark, Museen oder Nationalpark. Es gibt sogar einen Veterans-Day.



Roland hätte stundenlang am Flugzeugträger verbringen können. Nach fünf (!!!) Stunden hat es mir aber gereicht. Der Hunger hat sich angekündigt und mit leerem Magen Flugzeuge ansehen geht gar nicht (Stichwort hangry). Nach dem Flugzeugmarathon verspeisen wir eine wohlverdiente fancy Acai-Bowl im Stadtteil Little Italy.



Balboa Park

Dieser Park ist ein richtiger Juwel in San Diego. Piekfeine Kolonialbauten, umgeben von Palmen. Ein Straßenmusiker spielt lässige Jazzmusik, als wir beim Park ankommen. "Also das könnte jetzt glatt in Kuba oder Kolumbien sein", sagt Roland zu mir während er die ersten Fotos schießt.



Die Gebäude wurden ursprünglich für die Weltausstellung 1915 errichtet. Heute ist es ein Museumskomplex und eine grüne Kultur- und Erholungsoase für die Bewohner.

Bars hinter geheimen Türen

In der Stadt hören wir viele Menschen Spanisch sprechen, schließlich ist die Grenze zu Mexiko nur einen Katzensprung entfernt. Der Einfluss der Latinos ist sehr präsent, überall gibt es mexikanisches Essen und vieles ist auf Spanisch angeschrieben.
An einem Abend treffen wir uns mit Crisel, einer Freundin von meinem Auslandssemester in Mexiko City. Sie lebt auf der anderen Seite der Grenze, in Tijuana.



Aldo, ein Freund von Crisel ist auch dabei. Er lebt in San Diego und erzählt uns bei Craft Beer und Burgern von den "Speakeasy". Das sind geheime Bars, für die San Diego bekannt ist. Die Bars sind von außen nicht erkennbar, daher muss man wissen, wo sie sich befinden. Der Name stammt noch aus der Prohibition, als Alkohol nur in illegalen Bars ausgeschenkt wurde.
"Flüsterkneipen" heißen sie übersetzt, weil in den Bars nur leise gesprochen wurde, damit draußen keiner merkt, dass hier illegal Alkohol ausgeschenkt wird. Wir finden dieses Konzept spannend und wollen auch in so eine geheime Bar rein.

"Wait a moment, I‘ll ask for the speakeasy"

...sagt Aldo und geht zur Kellnerin. Diese deutet uns mit der Hand, dass wir ihr folgen sollen. Sie führt uns in einen dunklen Hinterraum und drückt gegen eine Wand die als Bierfässer getarnt ist. Wie bei Indiana Jones öffnet sich die Tür und wir landen in der geheimen Bar.


Hah, wie geil ist das bitte! Ein Foto von der Bar drinnen haben wir leider nicht gemacht, aber es hat ausgesehen wie eine Strandbar mit ganz viel Bambus. Echt lustig. Dafür haben wir ein wahrhaftiges Kunstwerk abfotografiert. Irgendein besonders kreativer oder/und betrunkener Spaßvogel hat sich im Gästebuch verewigt:


Normalerweise muss man sich bei den Speakeasy auf eine Liste setzen lassen und warten bis jemand rausgeht, weil sie ja so klein sind und kaum Platz drinnen ist. Und natürlich wollen sie sich dadurch auch etwas rar machen. An einem anderen Abend wollen wir noch eine andere Speakeasy-Bar ausprobieren, aber nach zwei Stunden warten ist es uns zu blöd geworden und wir sind ins Bett gegangen.

Relaxed City.

San Diego ist eine wunderschöne Stadt und versprüht einen ganz eigenen Flair. "San Diego is so relaxed", hat der Taxifahrer zu uns gesagt, als wir an unserem ersten Tag ins Zentrum gefahren sind. Nach drei Tagen dort können wir das nur bestätigen.

Pacific Beach Pier


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