Es ist wieder Zeit, unsere Wanderschuhe auszupacken. Der "Indian Summer" in einem der berühmtesten und ältesten Nationalparks der USA erwartet uns. Riesenmammutbäume, Wasserfälle und klare Seen - ach da geht unser Herz auf!
Yosemite Nationalpark
Die Landschaft ändert sich wieder, die Wüste wird langsam wieder grüner. Bereits auf dem Weg in den Nationalpark bleiben wir stehen und machen Fotos von der wunderschönen Landschaft."Ähm...sind wir jetzt wieder in Österreich?"
...fragen wir uns als wir von Westen kommend über den Tioga-Pass in den Nationalpark fahren. Sieht doch wie bei uns in den Alpen aus, oder was meint ihr?Die zwei berühmtesten Berge im Yosemite Park
"El Capitan" und der "Half Dome" sind die zwei Berge, die man im Yosemite Park gesehen haben muss. Letzterer wird sogar als das Wahrzeichen des Parks bezeichnet. Wir fahren zum "Tunnel View", dem Aussichtspunkt wo wir die beiden im Blick haben. Links auf dem Foto seht ihr den markanten "El Capitan". Ursprünglich war der Berg nach einem Indianerhäuptling benannt. Die Spanier haben’s einfach übersetzt: el capitan, der Häuptling. In der Mitte des Fotos blitzt der Half Dome mit seiner markanten Halbkugel hervor.Wir setzten uns wieder ins Auto und wollen am El Capitan vorbeifahren. Das ist übrigens auch typisch USA, dass man sogar in geschützten Nationalparks gemütlich mit dem Auto rumfahren kann, um die wunderschöne Natur zu bewundern. Roland und ich kleben mit unseren Köpfen an der Frontscheibe, um die mächtige Felswand die vor uns aufragt, in voller Pracht zu sehen.
![]() |
El Capitan |
Auffi gehts!
Aber natürlich sind wir nicht alles mit dem Auto abgefahren, sondern sind auch zu Fuß zu den Vernal Falls und Nevada Falls gewandert. 14,6 km, 172 Stockwerke und 23.300 Schritte gehen wir rauf, meint jedenfalls die Apple Health App.Zurück geht es über den bekannten John-Muir Trail. Dieser ist nach einem der ersten großen Naturschützer der USA benannt. Muir hat dazu beigetragen, dass der Yosemite Park unter Naturschutz gestellt wurde. Der Naturphilosoph ist in den USA auch als der "Vater der Nationalparks" bekannt.
Sonntagsspaziergang
Ein neuer Tag im Nationalpark beginnt. "Das ist heute wie ein Sonntagsspaziergang. Nur, dass wir nicht im Wiener Wald unterwegs sind sondern im Yosemite Nationalpark", sage ich zu Roland, während wir die Mini-Wanderung von drei Kilometern am darauffolgenden Tag starten.Es ist Herbst und der Wald leuchtet in den schönsten warmen Farben. Gemütlich spazieren wir über den weichen Waldboden, genießen die kühle Brise und machen Fotos.
"Oh mein Gott!" ist unsere erste Reaktion, als wir die Klippen am Taft Point sehen. Über 300 Meter geht es in die Tiefe. Alles ist ungesichert. Nur ganz vorsichtig gehen wir ein paar Meter vom Abgrund entfernt entlang, beobachten andere Wanderer wie sie gewagte Bilder machen. Wir suchen uns ein sicheres Plätzchen und packen unsere mitgebrachten Sandwiches aus.
Zwei Wochen nachdem wir an dieser Stelle waren, müssen wir lesen, dass ein Instagrammer-Pärchen am Taft Point abgestürzt und gestorben ist. Roland und ich waren so betroffen, weil wir am selben Ort kurze Zeit vorher gestanden sind.
Half Dome
Er ist das Wahrzeichen des Nationalparks. Der Half Dome sieht aus, als hätte jemand mit einem Messer die Kuppel zerteilt. Vom Glacier Point aus haben wir einen super Blick auf diesen markanten Berg.
Weil er so bekannt ist, wollen natürlich viele Wanderer rauf. Um ihn zu besteigen, muss man aber extra einen permit beantragen. Denn es darf nur eine begrenzte Anzahl von Leuten täglich über den Klettersteig den Gipfel erklimmen. Entweder man reserviert sich diesen permit ein halbes Jahr vorher, oder man macht bei einer Lotterie mit, wo ein Tageskontingent verlost wird.
Die Wanderung dauert zwölf Stunden, das haben wir uns nicht zugetraut oder waren einfach zu faul. Unsere Nepal-Kondi ist doch schon verschwunden.
Groß, größer...Mammutbäume
„The big tree is Nature’s forest masterpiece, and, so far as I know, the greatest of living things“ stellte bereits 1901 der Naturphilosoph und Naturschützer John Muir fest. Dieses Zitat entdecke ich auf einer Infotafel im Mariposa Grove. Wie recht er hat.
Auch Roland und ich stehen sprachlos vor dem ersten Riesen-Mammutbaum. Dem „Grizzly Giant“ wie er getauft ist. Er steht im Mariposa Grove im Yosemite Nationalpark. Er ist fast 64 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 8,5 Meter und einen Umfang von 29 Metern.
Der Grizzly Giant ist nur einer von vielen Mammutbäumen, die wir auf unserem Weg durch den Nationalpark sehen. Während Streifenhörnchen auf dem Weg vor uns vorbeiflitzen, kommen wir noch an vielen anderen Riesen vorbei.
Mammutbäume oder auch Sequoias genannt, zählen zu den seltensten Bäumen auf unserer Erde. Weniger als 20.000 Riesen-Mammutbäume gibt es auf der Welt noch. Diese Bäume sind richtige Urgesteine, das man auch an ihrer Meterdicken Rinde erkennen kann. Unglaubliche 3.000 Jahre können diese riesigen Sequoias alt werden. Viele Dürreperioden, Kältezeiten und Waldbrände überstehen sie. Das Faszinierende ist, das alles lässt sich in ihren Rinden und ihren Jahresringen ablesen. Aber nicht nur die Bäume sind groß im Mariposa Grove, auch die Zapfen.
Peace!
An unserem letzten Tag sitzen wir erschöpft im Auto und lassen noch einmal unsere schönen Tage im Nationalpark Revue passieren. Wir erreichen den Parkausgang. Der bärtige Parkranger verabschiedet sich mit Peace-Zeichen als wir bei seinem Kontrollhäuschen vorbeifahren. Ja, cool sind sie, die Kalifornier.Sonoma Valley
"Und in Kalifornien will ich auch in die Weingegend!", hat Roland bereits geschwärmt, als wir noch in Österreich waren. Also machen wir uns in das bisschen günstiger Sonoma Valley auf. Das daneben liegende, berühmtere Napa-Valley lässt das Reisebudget nicht zu.![]() |
Palmen neben Weinreben? Da haben wir nichts dagegen. |
Was machen wir wohl in einer Weinregion? Uns durchkosten. Und wir lernen dazu, dass uns auch der Zinfandel schmeckt. Wir sitzen bei einem Winzer und schauen auf die Weinreben vor uns. "Das könnte jetzt auch in Österreich sein", stellen wir fest und werden glatt etwas sentimental mit dem Glaserl Wein in der Hand und dem Gedanken an die Heimat.
So, heute haben wir euch mal nicht so zugequasselt. Für den nächsten Blogbeitrag bitten wir euch, "be sure to wear some flowers in your hair".....
So, heute haben wir euch mal nicht so zugequasselt. Für den nächsten Blogbeitrag bitten wir euch, "be sure to wear some flowers in your hair".....
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen