Mérida & Holbox: Von Mezcal und Golfautos

Dienstag, 15. Januar 2019


Schon mal von Mezcal gehört? Das ist ein mexikanischer Agavenschnaps, sehr ähnlich zum Tequila. In der kolonialen Stadt Mérida trauen wir uns über eine Mezcal-Verkostung drüber und erkunden mit einem Mietauto die Umgebung. Auf der Sandinsel Holbox flitzen wir mit einem Golfcar-Taxi herum, wenn wir nicht gerade in einer Hängematte mitten im karibischen Meer chillen.





Mérida

Wir gehen die ersten Meter durch Mérida, es ist vier Uhr nachmittags und die größte Hitze ist bereits vorbei. Wunderschöne, grell bunte Fassaden leuchten uns entgegen. Dazwischen gesellen sich abgebröckelte Mauern, die einen unheimlichen Charme versprühen. "Das ist ein bisschen wie in Kuba, nur gepflegter", sind wir uns beide sofort einig.






"Heut Abend wieder Tacos?"

Jeden Tag könnten wir sie essen. Kleine Maisfladen mit Fleisch, Salat, Käse. Dazu gibt es immer Limetten und frisch gemachte scharfe Soßen. Einfach zusammenklappen und reinbeißen - qué rico! Roland und ich haben uns schon vorgenommen, bei uns daheim einen Taco-Abend zu machen. Also freuts euch drauf und holts euch gleich mal einen Gusta bei den Fotos 😁


Margeritas mit Chilli-Salzrand - so gut!


Urige Tacos beim Straßenstandl vorm Supermarkt

"Dos degustaciones de Mezcal por favor"

Mezcal ist ein Agavenschnaps, ähnlich wie Tequila. In Yucatan ist er sehr bekannt, ich würde sogar sagen mehr als der Tequila. Also bestellen wir zwei Mezcal-Verkostungen beim Kellner. Eine für mich, eine für Roland. Der Kellner schaut etwas erstaunt. "Ist das zu viel?" frage ich ihn. "Nein, das passt schon", versichert er uns.

Heuschrecken und Wurmsalz als Begleitung

Als er dann mit den drei sehr, wirklich sehr großzügig eingeschenkten Schnapsgläsern pro Person (!) daherkommt mache ich mal große Augen. "Wow, wir haben heute noch was vor uns", sage ich zu Roland. Wie gut, dass wir noch etwas Bier zum runterspülen übrig haben. Und eine kleine Protein-Unterlage gibt's auch dazu, und zwar Heuschrecken. Die isst man traditionellerweise zum Mezcal dazu. Die braunen Würstchen rechts am Brettl. Aja, und das in der Mitte ist "Sal de Gusano", also Wurmsalz. So einer war da eingelegt. Na, Prost & Mahlzeit! 

Tja, wir haben alle drei Mezcal verkostet...

Fazit Nr. 1: Nach dem ersten Schluck brennt der Mund so, dass alle gleich schmecken. 
Fazit Nr. 2: Das Wurmsalz und die chapulines (=Heuschrecken) passen wirklich gut dazu. 
Fazit Nr. 3: Drei Gläser Mezcal pro Person verursachen einen kleinen Kater am nächsten Tag.


Mit dem Auto gehts in die Umgebung von Mérida...

Nächsten Tag läutet der Wecker um 7:00 Uhr. Wir wollen früh los und mit einem Mietauto, das wir uns am Vortag gecheckt haben, die Gegend erkunden. "Oh mein Gott, ich habe einen Kater", ist das erste was ich zu Roland sage als ich aufwache. "Hab schon ganz vergessen wie sich das anfühlt". Mit leichten Kopfschmerzen machen wir uns auf den Weg zum Autovermieter. Nach einer Weile vergehen die Kopfschmerzen zum Glück. Unsere erste Station ist die ehemalige Hacienda Yaxcopoil, wo früher Sisal angebaut und verarbeitet wurde.





Punkt 12:00 Uhr mittags

Weiter gehts. Ich schaue auf die Uhr, als wir auf dem Parkplatz der Mayapyramiden von Uxmal unser Auto abstellen. "Ok, jetzt müssen wir ganz stark sein. Es ist Punkt 12:00 Uhr". Das ist die Zeit, die jeder Reiseführer einem rät, um Pyramiden in einer tropisch-heißen Klimazone NICHT zu besichtigen. Und es ist genau die Zeit zu der wir immer genau solche Sachen machen und uns dann immer wieder vornehmen, es nächstes mal nicht mehr zu tun. Nicht gelungen.

Jeden Quadratzentimeter Schatten den wir ergattern können, nutzen wir aus. 

Am höchsten Punkt angelangt, unterhalten wir uns mit einem gesprächigen Guide, der mit seiner Reisegruppe neben uns sitzt. "Angenehm ist es heute, ihr müsstet mal im Juni hier sein. Da ist es richtig heiß", meint er zu uns. Naja, wir sind einfach nur froh, dass wir es ohne Sonnenstich überlebt haben. 

Weiter geht es zu einem Cenote zur Abkühlung. Verschwitzt und verpickt können wir es kaum erwarten, in das angenehm kühle Nass zu hüpfen. 



Holbox - nur Golfautos erlaubt

Dieser kleine Ort befindet sich auf einer Sandinsel an der Nordküste von Yucatan und ist nur per Boot erreichbar. „Haha, da könnten wir die ganze Zeit barfuß herumgehen“ stellen Roland und ich fest, als wir die ersten Meter durch Holbox gehen. Wir schlendern durch das Ortszentrum und haben immer das Gefühl, eigentlich am Strand zu sein.



Autos? Fehlanzeige. Hier krachen ein Golfauto nach dem nächsten und Quads an uns vorbei. Mit frisiertem und extrem lauten Motor fahren sie die schmalen Sandgassen von dem kleinen Ort  entlang.


Eine gemütliche Strandbar reiht sich an die nächste, alle sind natürlich mit Schaukeln oder Hängematten ausgestattet. Da lässt sich die Hitze gut aushalten mit einem gekühlten Getränk in der Hand.



In der Früh fährt ein Kokosnusshändler direkt vor unserer Unterkunft vorbei. "Cooocoooo, coocooooo friiiooooo" schreit er mit tiefer Stimme, während er ganz ruhig und gemächlich in die Pedale seines Fahrrads tritt. Ach wie entschleunigt und ruhig hier alles ist.




  

Die Invasion der Killerkrebse?

In Mexiko ist Militär und Polizei allgegenwärtig. Flagge zeigen im Drogenkrieg. Also heißt das auch am paradiesischen Strand schweres Geschütz auffahren.


Wir liegen gemütlich am Strand, genießen die chillige Karibikatmosphäre und ratschen mit zwei Österreichern, die wir kennengelernt haben. Und dann spazieren halt die drei Herren mit Sturmgewehren am Strand vorbei. Nichts ungewöhnliches in Mexiko. Holbox ist aber nicht grad als Drogenkrieghotspot bekannt. "Was haben die hier also vor? Die bevorstehende Invasion der Monsterkraken und Killerkrebse abwehren?", fragen wir uns....


¡Hasta luego!

Nach drei Tagen fahren wir mit einem Golfauto-Taxi zur Bootsanlegestelle. Es geht wieder zurück aufs Festland mit uns. Der Fahrer gibt ziemlich Gas. In der Kurve müssen wir uns fest einhalten, damit es uns nicht rauswirft.  "Hier lässt es sich eindeutig länger aushalten", sagt Roland zu mir, während wir an den vielen gemütlichen Bars und Restaurants noch einmal vorbeifahren.


Das war's von uns aus Mexiko. Beim nächsten Beitrag geht es in ein kleines Land, das viele von euch wahrscheinlich gar nicht kennen.


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